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Dienstag, 15. Februar 2005

In der Karibik


Am Wochenende waren wir in Cahuita an der Karibikküste. Schon allein die Hinfahrt im Bus war abenteuerlich, von der Rückfahr ganz zu schweigen. Wir waren gerade erst 20 Minuten gefahren uns schon standen wir für zwei Stunden im Stau, weil irgendwo vor uns ein Tunnel gebaut wurde. Toller Anfang für ein erholsames Wochenende. 

Wir haben dann die Gelegenheit genutzt um uns am Rande der Autobahn zu sonnen. Zwischendurch sind wir zu einer nahegelegenen Raststätte gelaufen, um uns Getränke zu kaufen. Kaum waren wir von dort zurück am Bus, war der Stau auch schon zu Ende und weiter ging es Richtung Karibik.In Limón mussten wir den Bus wechseln, weil unserer kaputte Bremsen oder Reifen oder was auch immer hatte. So genau wollten wir das gar nicht wissen…

Gegen 17:00 Uhr waren wir endlich in Cahuita, haben unsere Cabina bezogen und sind auf Erkundungstour durch den Ort gegangen. Cahuita ist total winzig. Es gibt eine “Hauptstrasse”, an der sich zu beiden Seiten Restaurants, Cabinas und Geschäfte gruppieren. Die Strasse ist nicht asphaltiert und hat viele Schlaglöcher. Aber es ist trotzdem sehr schön, vor allem auch wegen der Palmen und tropischen Blumen.In einem Restaurant direkt am Meer haben wir Abend gegessen (Casado con Pollo). Sehr lecker! Dort haben wir auch ein amerikanisches Ehepaar wieder getroffen, was schon im Bus mit uns gefahren war. Es folgte ein nettes Gespräch bei Sonnenuntergang und gleichzeitigem Rauschen des Meeres. 
Anschliessend gingen wir noch schnell in den Mini-Super, um uns mit etwas zu trinken und dem besten Eis der Welt (aus Guatemala) einzudecken. In der Nacht war es so schwül, dass ich mehrmals aufgewacht bin, und trotz vielem eincremen mit Mückenschutz, haben mir ein paar der kleinen Biester riesige Stiche zugefügt. Am Sonntag morgen sind wir ins Café Parquesito frühstücken gegangen. Das Essen war so lala (wir haben uns Crepes genehmigt, aber die sollte man wohl doch lieber nur in Frankreich essen).Danach haben wir uns zum Strand aufgemacht. 

Am Nationalpark Eingang war eine Spende erwünscht und man musst in eine Liste seinen Namen und seine Herkunft eintragen. Der Strand fing gleich am NP Eingang an, und ist kilometerlang. Direkt hinter dem Strand ist auch schon Regenwald. Es gibt keine lästigen Strassen zu überqueren und es waren auch relativ wenig Leute dort, so dass wir uns sehr gut erholen und die Natur so richtig geniessen konnten. Ich habe auch noch nie in meinem Leben einen so weissen und feinen Sandstrand gesehen, wie in Cahuita. Überall lagen Kokosnüsse im Sand und alle paar Meter liefen kleine Krebse umher. Wir suchten uns einen ruhigen Strandabschnitt, an dem es genug Schatten und umgestürzte Bäume als Sitzgelegenheit gab. Vor ein paar Wochen gab es an der Karibikküste Stürme und Überschwemmungen, deshalb waren das Wasser und die Strände noch voll Algen und Treibholz. Trotzdem war es wunderschön und das Wasser sehr erfrischend. Eine richtige Wohltat, denn das Klima in der Region ist mehr als schwül.

Auf dem Rückweg haben wir den Fussweg durch den Regenwald genommen, das Meer dabei immer in Sicht. Immer wieder stolperten wir fast über lange Ameisenstrassen, und einmal lief uns sogar ein Leguan über den Weg. Als wir schon fast wieder aus dem Park heraus waren, hörten wir ein Rascheln in den Bäumen. Es war ein kleiner Brüllaffe! Leider war er auch ziemlich schnell wieder weg, trotzdem war es toll, mal einen Affen in freier Wildbahn gesehen zu haben. 

Zurück in unserer Cabina dachten wir, dass es das jetzt wohl war mit den Tieren. Aber weit gefehlt: an der Wand krabbelte ein Gekko herum, der jedoch sehr schell wieder in einer Ritze verschwandt. Wir haben dann unsere Sachen gepackt und sind losgegangen, um noch die karibische Küche zu probieren, bevor wir unseren Bus zurück nach San Jose nehmen mussten. Ich bestellte mir also Schrimps in Kokosnuss Sausse, und bekam statt dessen Fisch in Knoblauch. Es stellte sich dann heraus, dass sie unser Essen anderen Gästen gegeben hatten. Die sagten aber nichts, sondern haben es gegessen und verschwanden dann. Naja, es war trotzdem ganz lecker.

Im Bus gab es dann Gott sei Dank noch Sitzplätze. Auf dem Rückweg über die Berge herrschte teilweise so starker Nebel, dass man wirklich überhaupt nichts mehr sehen konnte!! Der Busfahrer fuhr einfach nach Gefühl und mehr als einmal sind wir an Leitplanken geschrammt und auf Geröll gefahren. Ich habe uns schon den Abhang runter stürzen sehen. Und ich übertreibe wirklich nicht! Ich weiss echt nicht, wie Anita bei dem ganzen so ruhig bleiben konnte, sie hat nur zu mir gesagt “Schlaf doch einfach ein bisschen”. Und das, obwohl ich schon fast einem Herzinfarkt nahe war!Ich habe wirklich nicht das Bedürfnis, diese Strecke jemals wieder zu fahren. Leider ist das aber der einzige Weg hinaus aus San Jose, also werde ich wohl noch öfter das Vergnügen haben. Ich sollte mir vielleicht etwas mehr Vertrauen in die hiesigen Busfahrer angewöhnen. Alles in allem war das Wochenende viel zu kurz. Nächstes Wochenende fahren wir dann nach Manuel Antonio an den Pazifik. Mal sehen, ob die Strände dort mit denen an der Karibik mithalten können...

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