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Montag, 20. Dezember 2010

Mittendrin statt nur dabei- Red Light White Light im Kaiserkeller

Written by Jasmin Dreger & Jana Albrecht
Ursprünglich erschienen bei Lybe - Eine Liebe zur Musik. Punkt.


Das Hamburger Red Light White Light- Konzert wurde pünktlich für 21 Uhr angekündigt. Da wir an diesem Tag gerade erst aus Berlin- mit Verspätung!- angereist waren, mussten wir uns sputen und das Wetter machte es uns nicht leichter. Es war eine einzige Rutschpartie bis zum Kaiserkeller! Kein Wunder, dass uns nur wenige Leute auf den Straßen begegneten.

Kaum am Kaiserkeller angekommen, wollten wir am liebsten wieder umdrehen. Schuld war die „freundliche“ Dame am Einlass, die wohl weniger über zahlende Gäste erfreut war. Dennoch wagten wir uns in die Höhle des Löwen. Der Kaiserkeller kam uns im ersten Moment ein wenig wuchtig vor. Im zweiten Moment überzeugten uns aber die gemütlichen Sofas, von denen man am liebsten nicht mehr aufstehen wollte. Ein Blick auf die Uhr: 21.30 Uhr. Wir hatten schon befürchtet, Red Light White Light verpasst zu haben. Aber kurze Zeit später kam der „David Hasselhoff Hamburgs“ (obwohl er auch etwas Ähnlichkeit mit Patrick Swayze hat!) Christian Groth – Bassist- zu uns und beruhigte unsere angespannten Nerven und meinte, dass sie erst noch spielen würden. Wir schauten uns in dieser Zeit im Kaiserkeller um und mussten enttäuscht feststellen, dass sich nur noch etwa 10 weitere Leute eingefunden hatten. Wir waren uns sicher, dass willige Gäste bereits am Eingang verschreckt worden waren und sich nur wenige an der Dame vorbeigetraut hatten.

Das sollte sich allerdings als Vorteil für die anwesenden Gäste/Freunde/Bekannte der Band herausstellen. Wir fassten den Vorschlag von Christian, Sofas in die erste Reihe zu stellen, erst als Scherz auf und dachten, dass dies eine versteckte Aufforderung war, uns langsam vor die Bühne zu begeben. Wir wurden uns unseres Irrtums bewusst, als er tatsächlich anfing, die Sofas vor die Bühne zu schleppen. Für uns genau richtig, also ließen wir uns erneut in die weichen Polster fallen. So saßen wir vor Angus Baigent, Sänger, und beobachteten die Band beim Soundcheck. Die Stimmung innerhalb der Band war trotz der wenigen Gäste nicht getrübt und die gute Laune schlug auch auf das Publikum über. Bis auf die 2 Typen am Kickertisch und einige Damen an der Bar, fanden sich alle anderen vor der Bühne ein.

Soundcheck vorbei- es ging los. Angus betrat die Bühne allein mit seiner Gitarre und verzauberte uns von der ersten Sekunde an. Die Sofas stellten sich als eine hervorragende Idee heraus, denn so fühlte man sich vollkommen von der Musik eingenommen: Mittendrin statt nur dabei!

Für das zweite Lied betraten dann auch Christian und Jan- Oliver (Schlagzeuger) mit einem breiten Grinsen die Bühne und legten in voller Lautstärke los! Uns drückte es förmlich noch tiefer in die Kissen.

Nach einigen Songs durfte sich sogar auch das Publikum etwas wünschen. Mit freundlicher Unterstützung von Angus, der flüsternderweise an die Songtitel erinnerte.

Angus- Er gab alles, versank in seinen Lyrics und verursachte Gänsehaut beim Publikum.
Jan- Der Mr. Proper unter den Schlagzeugern trommelte voller Hingabe und ließ die Füße des Publikums im Takt wippen.
Christian- Das grinsende Honigkuchenpferd versprühte durchgehend gute Laune und überzeugte am Bass.

Am Ende kamen wir in den Genuss eines neuen Liedes, welches sich schon vielversprechend anhörte. Leider flog die Zeit nur so dahin und ehe wir uns versahen, saßen wir wieder in der S-Bahn Richtung Altona.
Solltet ihr irgendwann die Möglichkeit haben, dann legen wir euch ans Herz, Red Light White Light LIVE anzusehen.

P.S.: Achja, ehe wieder irgendjemand danach schreit: Die Musik könnte man als eine Mischung aus Dredg, Muse & Gang of Four beschreiben.

Punkt.

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