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Montag, 4. April 2005

Im Regenwald der Österreicher

Ostern haben wir im Regenwald der Österreicher im Nationalpark Piedras Blancas verbracht (ca. 25km nördlich von Golfito). Die Fahrt dorthin war ziemlich anstrengend: erst 7 Stunden im Bus bis Golfito, dann noch einmal eine halbe Stunde im Taxi bis zur Forschungsstation La Gamba. Wir mussten übrigens in Golfito erstmal ein Taxi mit Allradantrieb auftreiben, weil normale Autos die Strecke nicht fahren können. Es gibt zu viele Schlaglöcher und Bäche die man durchqueren muss. Ich fand es übrigens super, mal mit einem Jeep durch einen Fluss zu fahren Smile Aber unter uns: ich hab keine Ahnung, wie man in der Regenzeit da durch kommen soll! 

In der Forschungsstation angekommen, haben wir erstmal unsere Cabina bezogen. Diese hatte Gott sei Dank Moskitonetze vor den Festern, dafür aber keine Fensterscheiben. Die Toilette und die Dusche befanden sich draussen, war aber auch egal denn sie waren sauber und bei Regen wurde man vor der Dusche schonmal nass ;) WinkAbends sind wir zur Esquinas Lodge hoch gegangen und haben die Lisi besucht und ein bisschen mit ihr getratscht.

  Am nächsten morgen um 7.45 Uhr standen wir schon wieder bei ihr auf der Matte (ja, ihr habt richtig gehört, ich habe mich in meinen FERIEN um halb 7 aus dem Bett gequält!). Wir sind dann alle 3 zusammen zu einem Wasserfall geritten. Der Weg dorthin führte durch das Dorf La Gamba (ca.400 Einwohner, sehr arm, keine Schule im Umkreis von 30km). Die Leute dort waren total lieb, alle haben gelacht und uns zugewunken, als wir vorbei ritten. Als wir dann am Wasserfall waren, kam ein Mann aus dem Dorf und schenkte uns Ingas (keine Ahnung ob man das so schreibt). Das muss eine Bohnenart oder zumindest so etwas ähnliches sein. Die Frucht war ca. 50cm lang und wird längs aufgemacht. Darin befinden sich riesige Kerne die von einer essbaren Schicht umgeben sind. Die Konsistenz ist irgendwie wie Schaum. Schlecht zu erklären, aber sehr lecker!
Wir haben ca. 1 Stunde im Wasserfall gebadet und sind dann zurück geritten. Wir sind gerade noch dem Regen entkommen. Der hat nämlich angefangen, als wir gerade wieder in unserer Cabina waren. Den Regen dort unten kann man übrigens überhaupt nicht mit dem in Europa vergleichen. Es regnet ungleich stärker und die Geräuschkulisse ist der Wahnsinn!!! Riesige Tropfen, die auf riesige Blätter fallen. Das muss man erlebt haben!
Die letzten 2 Tage ging es eher ruhig zu: Wir haben viel Zeit in der Hängematte verbracht, gelesen, Musik gehört, Kaffee getrunken, Kolibris & Tukane beobachtet, uns den Garten der Forschungsstation angeguckt...was man halt so macht in einer Forschungsstation Wink Nur einmal haben wir uns noch verausgabt. Und zwar als wir an einer 3 stündigen Wanderung durch den Regenwald teilgenommen haben. José, unser Führer, hat uns fast jeden Baum und jedes Tier erklärt. Der Wald ist echt beeindruckend und viel viel schöner als ich mir vorgestellt habe. Es gab zwar nicht so viele Tiere zu sehen wie in Manuel Antonio oder Cahuita, aber dafür ein paar sehr ungewöhnliche Pflanzen: Petroleumbäume (die Flüssigkeit unter dem Stamm riecht nach Benzin und ist leicht entzündbar), Kautschukbäume, viele Lianen, und einen Haufen von denen ich die Namen nicht mehr weiss.

Also ich kann wirklich jedem empfehlen, mal einen Abstecher dorthin zu machen, wenn ihr in Costa Rica seid. 

Die 4 Tage sind leider viel zu schnell vergangen und wir sind wieder im stressigen Arbeitsalltag. Aber es war eine schöne Auszeit.

Jana

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