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Freitag, 29. April 2005

Nicaragua - Tag 1


Morgens um 9:00 Uhr bestiegen wir gutgelaunt den “Ejecutivo” Bus nach Nicaragua. Da wir ja Ostern auf unserer 7-stündigen Fahrt nach Golfito wie die Sardinen eingequetscht gesessen hatten, entschieden wir uns diesmal dafür, etwas mehr in unseren Komfort zu investieren. (Nebenbei sei bemerkt, dass in Costa Rica grundsätzlich die Busse mit den grössten Sitzabständen für die kürzesten Strecken eingesetzt werden. Dafür muss man bei Langstrecken mit scheinbar asiatischen Modellen vorlieb nehmen; soll heissen: enge Sitze und ca. 20 cm Beinfreiheit). Jedenfalls zahten wir also dismal gerne den doppelten Preis ($40) für die Fahrt. 

Im Bus wurden wir prompt von einem Steward in Anzug und Krawatte zu unseren Sitzplätzen geführt. Während der Fahrt wurden wir regelmässig mit Essen und Getränken verwöhnt, schauten Videos und man brachte uns Decken und Kissen für die Bequemlichkeit und gegen die Kälte aus der Klimaanlage. Und gegen die Beinfreiheit im Bus kam selbst die Business Class von British Airways nicht an ;)
Nach einem kurzen Stop an der Grenze (insgesamt ca.1 Stunde) fuhren wir auch schon durch die Ebenen Nicaraguas, vorbei an qualmenden Vulkanen und dem riesigen Nicaraguasee.

Die in Nicaragua herrschende Armut wurde bereits kurz hinter der Grenze spürbar. Man sah merklich weniger Autos als in Costa Rica; stattdessen passierten wir des Öfteren Ochsenkarren und Pferdekutschen. Der Sand der unebenen Strasse staubte unter der Last des Busses und es verging immer ein Weilchen, bis sich die Staubwolken verzogen hatten. Die gleissende Sonne tat ihr Übriges und bald waren die Tiergespanne nur noch als wager Schatten in der Ferne auszumachen. So vergingen die Stunden von der Grenze bis zur Kolonialstadt Granada mit ersten erstaunten Beobachtungen dieses faszinierenden Landes. Und Nicaragua sollte in den nächsten Tagen noch mehr Überraschungen für uns bereit halten.

In Granada angekommen wurden wir sogleich von Adrian begrüsst, der uns für das Wochenende als Guide begleiten sollte. Nicht nur beantwortete er geduldig alle unsere Fragen, auch führte uns auch in das Leben der “Nicas” ein. So machten wir gleich am ersten Abend in Granada Bekanntschaft mit Geldwechslern, einer Volkstanzgruppe, einer Schulkapelle, und einem kleinen Mädchen, das uns frische Cashewnüsse verkaufte. Nach einem reichhaltigen Abendessen in einem Steakhouse sahen wir uns eine Latinoband an und fielen dann totmüde ins Bett unseres kleinen Luxushotels “La casona de los Estrada”. 


-Fortsetzung folgt. 

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